16.10.23

Mäusebussard
Neben den vielen bunten Singvögeln bewohnen noch andere Vogelarten unsere heimischen Gefilde. Eine davon ist der Mäusebussard (Buteo buteo). Der Greifvogel gehört zur Familie der Habichtartigen (Accipitridae). Du hast ihn bestimmt schon einmal am Feldrand oder in Waldnähe sitzen sehen.
Die Tiere können ein stolzes Alter von bis zu 26 Jahren erreichen ‒ und leben damit länger als viele andere Arten. In Deutschland leben derzeit 68 000 bis 115 000 Brutpaare. Damit sind Mäusebussarde nicht gefährdet.
Aussehen
Mäusebussarde kleiden sich in ganz unterschiedlichen Farben, die zwischen Braun- und Weißtönen schwanken. Ihr Gefieder zeigt sich überwiegend in einer hellbraunen Nuance. Darüber hinaus ist es von weißen Akzenten durchzogen. Gerade an der Brust und am Kinn nehmen die weißen Farbtupfer zu. Auch ihre Schwingen weisen ein ähnliches Muster auf. Hier kommen dunkelbraune Federn als weiterer Ton hinzu. Gleiches gilt für die Schwanzfedern. Der Bürzel ist überwiegend weiß.
Das Erscheinungsbild präsentiert sich in sehr erdigen Farben. Dadurch ist der Vogel in der Natur ideal getarnt. Einzig an den Beinen und am Schnabel kommt etwas Farbe ins Spiel. Sie leuchten in einem satten Gelb. Die Schnabelspitze ist jedoch tiefschwarz gefärbt. Sobald er seine Schwingen ausbreitet, kommt die enorme Flügelspannweite von 120 Zentimetern zum Vorschein.
Klang
Den Ruf eines Mäusebussards hast Du sicherlich schon einmal gehört. Er ist sehr signifikant für die Vogelart. Im Flug stößt er kurze, hohe Ausrufe aus. Sie haben eine abfallende Tonfolge und erinnern leicht an ein Miauen. Der Vogel nutzt seine Stimme unter anderem zur Verteidigung seines Reviers.
Wird er aufgeschreckt und möchte seine Artgenossen warnen, dann bringt er seinen Ruf mit mehr Nachdruck vor, sodass er kehliger klingt.
Ernährung
Als Greifvogel ernährt sich der Mäusebussard ausschließlich von tierischer Nahrung. Dafür geht er gezielt auf die Jagd nach Kleintieren wie Kaninchen und Mäusen. Auch Maulwürfe und Reptilien fallen in sein Beuteschema. Um sich ausreichend zu versorgen, macht er auch vor anderen Vogelarten keinen Halt. Zudem frisst der Vogel gerade im Winter auch Aas.
Er greift dabei gezielt aus dem Flug an und stürzt sich auf seine Opfer, die er mit seinen Krallen festhält. Im Anschluss frisst er sie im Ganzen, bevor er Federn und andere unverdauliche Bestandteile ausspuckt.
Brutzeit
Für die Greifvögel beginnt die Brutzeit im März. Hat sich ein Pärchen gefunden, bleibt es oft über mehrere Jahre zusammen. Für ihre Brutstätte suchen sie sich möglichst hohe Plätze in den Baumkronen von Kiefern oder Eichen. Dort bauen sie ihr Nest ‒ auch Horst genannt ‒ aus Zweigen und polstern es anschließend mit Moos und Tierhaaren aus. Damit es weniger auffällt, weben sie einige grüne Zweige hinein.
Sobald alles vorbereitet ist, legt das Weibchen zwischen zwei und drei Eiern. Sie haben eine helle, beigefarbene Schale und sind mit braunen Sprenkeln übersäht. Im Vergleich zu anderen Vogelarten lassen sich die Jungen beim Schlüpfen viel Zeit. Es dauert rund fünf Wochen, bis sie schlüpfen. Danach versorgen ihre Eltern sie für weitere sieben Wochen, bis sie selbstständig sind und das Nest verlassen.
Auch im Anschluss helfen die Eltern bei der Nahrungssuche. Sie unterstützen sie zusätzlich für knapp sechs Wochen. Aufgrund der langen Brutdauer und Aufzucht ziehen Mäusebussarde nur eine Brut pro Jahr groß.
Lebensraum
Der Mäusebussard ist äußerst flexibel, wenn es um seinen Lebensraum geht. Für die Nahrungsbeschaffung bevorzugt er Felder oder anderes offenes Gelände, auf dem er seine Beute gut einsehen kann. Damit er nachts gut geschützt ist, sollten Rückzugsmöglichleiten in Form von Waldrändern oder sonstige Baumbestände in erreichbarer Nähe sein.
Besonders während der Brutzeit ist die Kombination der Landschaften wichtig, damit die Eltern ihren Nachwuchs möglichst störungsfrei aufziehen können. Aus diesem Grund steuert die Vogelart vermehrt Wälder oder Dörfer mit landwirtschaftlichen Betrieben an.
Der Greifvogel zählt zu unseren Standvögeln, daher kannst Du ihn das ganze Jahr über umherfliegen sehen. Die Tiere aus nördlicheren Ländern überwintern als Kurzstreckenzieher ebenfalls bei uns. Da sich Mäusebussarde von Fleisch ernähren, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass sie sich an Futterspendern in Deinem Garten oder auf Deinem Balkon bedienen.
Weitere wissenswerte Fakten rund um den Mäusebussard
- Auf den ersten Blick gleicht der Vogel einem Habicht. Es lohnt sich also, genau hinzuschauen.
- Das Jagdrevier eines Mäusebussards kann bis zu 2 km² umfassen.
- In der Luft kreisen die Vögel oft über ihrem Lebensraum. Dabei helfen ihnen die Aufwinde, die sie in der Luft tragen.
- Mäusebussarde stehen hierzulande unter Schutz, um den Bestand zu erhalten. Das schließt auch mit ein, dass ihre Nistplätze nicht gestört werden dürfen.
Bildquelle(n):
Adobe Stock - 181721820