13.07.23

Wildvögel richtig füttern
Ob im eigenen Garten, im Park oder beim Spaziergang im Wald: Wildvögel tummeln sich an den verschiedensten Plätzen. Selbst, wenn sie sich nicht immer sofort zeigen ‒ ihr lieblicher Gesang ertönt trotzdem hoch oben aus den Baumkronen. Mit ihrem hübschen Federkleid und den kleinen Knopfaugen sehen sie einfach niedlich aus.
Wenn sie nicht gerade in den Wipfeln sitzen, sind die Flugkünstler auf Nahrungssuche. Möchtest Du sie dabei unterstützen, solltest Du ein paar Aspekte beachten. Wir haben Dir genau dafür einen kleinen Guide zusammengestellt.
Auf das richtige Futter kommt es an
Woran denkst Du, wenn Du Dir einen Vogel bei der Futtersuche vorstellst? Viele sehen vermutlich einen Vogel mit einem Regenwurm im Schnabel bildlich vor sich. Geht es Dir auch so? Tatsächlich stehen tierische Proteinlieferanten wie Würmer, Spinnen, Insekten und Larven auf den Speiseplänen einiger Vogelarten. Andere wiederrum bevorzugen pflanzliche Kost.
Achte auf die verschiedenen Futterpräferenzen
Im Prinzip gibt es bei unseren heimischen Vogelarten zwei große Gruppen: die Körner- und die Weichfutterfresser. Die Bezeichnungen sind relativ selbsterklärend: Körnerfresser präferieren pflanzliche Nahrung und Feldfrüchte, während Weichfutterfresser auf die Jagd gehen.
Die bevorzugte Wahl ist nicht nur Geschmackssache. Damit die gefiederten Freunde ihre Nahrung gut aufnehmen können, hat ihr Schnabel eine bestimmte Form. Vielleicht ist Dir ja schon einmal aufgefallen, dass manche Vögel einen länglichen, dünnen Schnabel haben, wie die Rauchschwalbe, und andere einen eher breiten, zum Beispiel der Stieglitz.
Gerade wenn nur wenige Insekten, Würmer oder Spinnen zu finden sind, wenden sich Weichfutterfresser auch feinen Sämereien zu, wie etwa Mohn, Haferflocken oder Kleie. Um allen tierischen Besuchern in Deinem Garten oder auf Deinem Balkon gerecht zu werden, solltest Du am besten verschiedene Futtersorten anbieten. Auf diese Weise suchen sich alle Vogelarten das für sie passende Futter aus.
Vorsicht bei Brot und anderen Backwaren
Bei einigen Menschen hält sich die Vorstellung weiterhin hartnäckig, dass getrocknetes Brot oder Brötchen dazu geeignet sind, um Wildvögel zu füttern. Das stimmt aber nicht. Mehr noch: Es kann den Tieren sogar schaden. Die Backwaren quellen im Magen der Tiere auf und verursachen Bauchschmerzen. Achte daher darauf, stattdessen geeignetes Körnerfutter oder andere passende Saaten wie Sonnenblumenkerne, feine Sämereien oder Nussbruch in die Futterspender zu füllen.
Wildvögel richtig füttern: Halte für Futterspender sauber
Mit Futterspendern auf Deinem Balkon oder in Deinem Garten ermöglichst Du einer Vielzahl an Vögeln, sich mit Nahrung zu versorgen. Gerade im Herbst und Winter, wenn die Temperaturen merklich sinken, ist eine verlässliche Futterquelle für die gefiederten Freunde Gold wert. Aber auch in den anderen Jahreszeiten kannst Du Wildvögel füttern und so unterstützen. Dafür haben wir ebenfalls einen Ratgeberbeitrag über die Ganzjahresfütterung verfasst.
Damit sich die Vögel bedenkenlos am Futter bedienen können, solltest Du gewisse Hygienemaßnahmen einhalten:
- Portionsweise füttern: Sobald die Vögel gemerkt haben, dass Du ihnen Futter bereitstellst, werden sie die Futterstellen immer häufiger besuchen. Dabei findet ein reger Wechsel statt. Hier solltest Du bei der Wahl der Spender darauf achten, dass nicht zu viel Futter offen Laufen die Vögel durch die Körner, können diese durch Schmutz an den Füßen verunreinigt werden und es verbreiten sich im schlimmsten Fall sogar Krankheiten. Wähle daher lieber Spender oder Silos, die nur einen kleinen Teil der Menge ausgeben.
- Abstand zum Boden: Viele Vögel suchen ihre Nahrung auch in Bodennähe, wie etwa Rotkehlchen oder Amseln. Trotzdem solltest Du Futter nicht einfach direkt auf den Boden Dadurch lockst Du nämlich nicht nur andere, ungebetene Gartenbesucher an. Durch die Feuchtigkeit im Boden können die Sämereien und Körner zudem schnell verderben.
- Entfernung von Futterresten: Hin und wieder kann es vorkommen, dass die kleinen gefiederten Freunde Reste an der Futterstelle zurücklassen. Schaue daher regelmäßig an den Spendern vorbei, damit Körner und Samen nicht auf den Boden fallen. Bei Regen können sie ansonsten schnell aufquellen und schlecht werden.
Wähle den passenden Standort, um die Wildvögel richtig zu füttern
Die verschiedenen Vogelarten suchen auf unterschiedlichen Höhen nach Nahrung. Die meisten stöbern in Zweigen mittlerer oder größerer Höhe danach. Es gibt aber auch Vögel, die normalerweise nur am Boden auf die Suche gehen. Um allen eine Chance zu geben, in Deinem Garten etwas zu fressen zu finden, hänge am besten mehrere Spender in unterschiedlichen Höhen auf.
In den Zweigen ist es wichtig, dass Du die Spender an einer geschützten Stelle anbringst. Gleichzeitig sollten die Vögel von dort aus einen guten Überblick über Deinen Garten haben, um bei Gefahr schnell die Flucht zu ergreifen.
Zweige in Bodennähe bieten gerade für Weichfutterfresser einen idealen Futterplatz. Dort bemerken sie sie schnell und können sich in ihrem bevorzugten Gebiet daran bedienen. Gerade durch den geringen Abstand zum Boden solltest Du die Spender regemäßig kontrollieren.
Fütterung im Sommer: darauf solltest Du achten
Im Sommer ist die Brutzeit vieler Vogelarten weit vorangeschritten und der Nachwuchs bereits geschlüpft. In dieser Zeit gehen die Eltern also nicht nur für sich, sondern auch für ihre Küken auf Futtersuche ‒ und die haben ganz schön Hunger.
Du kannst ihnen die Suche mit Futterspendern sehr erleichtern. Da die kleinen Vögel aber einen empfindlichen Magen haben, solltest Du zu der Jahreszeit noch stärker überlegen, welches Futter Du anbietest.
Generell sollte die Futtermischung möglichst fettarm sein, damit die Jungvögel sie gut verdauen können. Greife zudem auf getrocknete Insekten zurück, um Proteine bereitzustellen.
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