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03.08.23

Dohle

Dohle

Unsere heimischen Singvogelarten teilen sich in viele unterschiedliche Familien auf. Die meisten haben ein schillerndes Federkleid. Die Familie der Rabenvögel (Corvidae) kann da nicht mithalten. Aber wer sagt, dass die einzelnen Mitglieder nicht auch vielseitig sein können? Die Dohle (Coloeus monedula) zeichnet sich zum Beispiel durch ihre quirlige Art aus.

In Deutschland ist sie mit 83 000 bis 140 000 Brutpaaren zahlenmäßig gut vertreten. Der Bestand blieb in den letzten Jahrzehnten annähernd gleich. Damit gelten die Vögel als nicht gefährdet. Sie können ein stolzes Alter erreichen, einige von ihnen werden 20 Jahre alt.

Aussehen

Die Dohle besticht nicht gerade durch ihr farbenfrohes Äußeres ‒ aber das muss sie auch gar nicht. Sie ziert ein schwarzes Federkleid, das mit einem leicht hellgrauen Muster durchzogen ist. Gerade im Rücken- und Bauchbereich tritt der Akzent stärker hervor.

Besonders auffällig ist der Nackenbereich des Tieres: Angefangen am Hinterkopf bis in den Nacken erstreckt sich ein hellgrauer Fleck, der zum Hingucker wird. Er hebt sich deutlich von den umliegenden Nuancen ab.

Die Beine des Tieres sind in einem unauffälligen Schwarz gehalten. Der Schnabel und die Schwingen reihen sich in das Schema ein. Im Gegensatz dazu hat die Dohle sehr helle Augen, die genau wie der Nacken zum Blickfang werden. Ähnlich wie bei ihrer Verwandten, der Rabenkrähe, ist ihr Schnabel leicht mit einem Flaum bedeckt

Beide Geschlechter haben die gleiche Federzeichnung, daher ist das Äußere bei ihnen kein Unterscheidungsmerkmal. Auch ihre Nachkommen bilden schnell die charakteristische Färbung im Nacken. Ausgewachsene Dohlen sind zwischen 30 und 34 cm groß und haben eine Flügelspannweite von bis zu 73 cm. 

Klang

Der Gesang der Dohle gleicht nicht unbedingt dem ihrer Verwandten. Statt eines krächzenden Lautes stößt sie helle kurze Ausrufe aus. Sie haben keine Melodie oder ein bestimmtes Muster. Gelegentlich schleicht sich jedoch ein leichtes Krächzen ins Repertoire.

Der Rabenvogel wird bei seiner Darbietung sehr kreativ. Er kann die Singstimmen anderer Vogelarten sowie weitere Geräusche aus der Natur nachahmen und lässt diese mit einfließen.

Ernährung

Was ihren Speiseplan betrifft, ist die Dohle nicht wählerisch. Sie frisst, was vor ihren Schnabel fällt. Dazu gehört pflanzliche Nahrung, wie Sämereien und Nüsse, aber auch Schnecken und Insekten. Um die ausgewogene Mahlzeit zu vervollständigen, greift sie außerdem auf Früchte und Beeren zurück.

Wie ihre Verwandten aus der Familie der Rabenvögel geht sie zudem auf die Jagd nach Kleintieren, wie Mäusen, und durchwühlt nicht selten unsere Abfälle.

Brutzeit

Der April signalisiert den Beginn der Brutzeit. Bevor das Weibchen seine Eier legt, geht das Brutpaar auf die Suche nach einer passenden Brutstätte. Dafür steuern sie natürliche oder durch Menschen geschaffene Höhlen an, unter anderem Baumhöhlen, Schornsteine und leere Spechthöhlen. Hast Du einen Nistkasten an Deinem Balkon oder in Deinem Garten, fällt dieser ebenfalls in die engere Auswahl.

Der Nistplatz besteht hauptsächlich aus Zweigen, weiteren Pflanzenteilen und Tierhaaren. Um das Nest möglichst stabil und gleichzeitig bequem zu bauen, beteiligen sich nicht nur beide Partner, sondern auch Jungvögel.

Das Gelege der Dohlen besteht meist aus 4 bis 6 Eiern. Sie haben eine bläuliche Schale und sind dunkel gesprenkelt. Bevor die Nachkommen schlüpfen, bebrütet die weibliche Dohle die Eier fast drei Wochen lang. Im Anschluss bleiben die Küken bis zu fünf weitere Wochen im Nest und werden dort von ihren Eltern mit Nahrung versorgt. Selbst wenn sie danach flügge sind, hört die Fürsorge der Eltern nicht auf.

Im Juni endet die Brutzeit. Ein Pärchen zieht pro Jahr eine Brut auf.

Lebensraum

Die Rabenvögel sind in der Wahl ihres Lebensraumes genauso flexibel wie bei der Futterauswahl. Sie fühlen sich in verschiedenen Umgebungen zu Hause. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du die Vögel bei einem Spaziergang durch den Wald siehst, ähnlich hoch wie bei einer Runde durch den Park.

Zudem gehen sie an Feldrändern auf Nahrungssuche. Insgesamt zieht es die Tiere verstärkt in die Dörfer und Städte. Es lohnt sich also, auch in Deinem Garten Ausschau nach ihnen zu halten.

Hierzulande zählen Dohlen zu den Standvögeln. Das heißt, sie bleiben das ganze Jahr über in unseren Gefilden. Es kann jedoch vorkommen, dass vereinzelt Jungvögel im Herbst in den warmen Süden fliegen, um den Winter dort zu verbringen.

Weitere wissenswerte Fakten rund um die Dohle

  • Im Mittelalter hatte die Dohle keinen guten Ruf: Sie wurde als Pechvogel angesehen. Heute versuchen Vogelfreunde, ihr Image zu verbessern. Aus diesem Grund wurde sie 2012 zum Vogel des Jahres gewählt.
  • Genau wie die Elster, hat auch die Dohle ein großes Interesse an glänzenden Gegenständen. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass sie die Objekte ihrer Begierde einfach mitnimmt.
  • Neben ihrer Faszination für Glitzer ist sie generell äußerst neugierig ‒ daher ist ihre Zurückhaltung gegenüber Menschen schnell überwunden.
  • Dohlen leben streng monogam: Hat sich ein Brutpaar gefunden, verbringen sie ihr gesamtes Leben gemeinsam.


Bildquelle(n):
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