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29.11.23

Mehlschwalbe

Mehlschwalbe

Wenn wir an eine Schwalbe denken, haben wir wahrscheinlich das Bild einer Rauchschwalbe im Kopf. Neben ihr gibt es jedoch noch weitere Arten in der Schwalbenfamilie (Hirundinidae), wie die Mehlschwalbe (Delichon urbicum). Hast Du sie schon einmal beobachten können?

In Deutschland leben laut aktuellen Zählungen zwischen 500 000 und 920 000 Brutpaare. Da sich ihr Bestand innerhalb der letzten Jahrzehnte allerdings fast halbiert hat, gilt die Vogelart als gefährdet. Daher ist hier Vorsicht geboten.

Aussehen

Mehlschwalben haben ein recht schlichtes Federkleid. Durch den hohen Kontrast der Farbtöne fallen sie aber trotzdem auf. Ihre Unterseite strahlt in einem klaren Weiß. Die Bereiche am Bürzel, der Brust und der Kehle präsentieren sich ebenfalls in der Farbe. Ein paar hellbraune oder schwarze Federspitzen setzen leichte Akzente.

Im Gegensatz dazu zeigt sich die Oberseite des Tieres in einem satten Schwarz. Sowohl Kopf als auch Rücken sowie Schwingen und Schwanzfedern sind in der Nuance eingefärbt. Die dunklen Knopfaugen der Mehlschwalbe fügen sich sehr harmonisch in die Zeichnung ein, da sie von dem Farbton umrahmt werden.

Entlang des Kopfes und des Rückens lässt sich gerade im Sonnenlicht eine dritte Farbe sehr gut erkennen. Dort schimmern die Federn in einem metallischen Blau. Die Nuance bildet sich bei den erwachsenen Tieren bei beiden Geschlechtern aus. Mehlschwalben erreichen ein Alter von bis zu 14 Jahren.

Wie für Schwalben typisch, hat auch die Mehlschwalbe in die Mitte abfallende Schwanzfedern. Dadurch entsteht eine charakteristische V-Form, die Du besonders im Flug gut erkennen kannst. Ihr Schnabel ist recht dunkel gefärbt und reiht sich damit in die dunkle Federzeichnung auf der Oberseite ein. Die Beine hingegen sind in einem hellen Rosa gehalten. Sie sind außerdem mit einem leichten weißen Flaum überzogen. Insgesamt werden die Tiere zwischen 13 und 15 cm groß.

Klang

Die Mehlschwalbe hat einen sehr schnatternden Gesang. Er besteht aus unterschiedlichen Zwitschertönen, die ohne viele Pausen vorgetragen werden. Dabei wechseln die Sänger auch ihre Tonlage: Zwischendurch mischen sie immer mal wieder sehr helle Töne in ihre Strophen. Durch die wenigen Pausen wirkt der Gesang etwas aufgeregt.

Ernährung

Der Schnabel der Mehlschwalbe ist recht schmal. Damit geht sie auf die Jagd nach Insekten, unter anderem Mücken, Fliegen und Blattläusen. Somit gehört die Vogelart zu den Weichfutterfressern. Vielleicht hast Du den Vogel schon einmal durch Deinen Garten oder entlang Deines Balkons huschen sehen. Im Jahr 2023 gehörte das Tier zu den 10 Vogelarten, die am häufigsten dort gesichtet wurden.

Im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Rauchschwalben, suchen sich Mehlschwalben ihre Beute in großer Entfernung zum Boden. Statt eine Jagdroute in geringem Abstand zu Gehwegen oder Büschen zu fliegen, entscheiden sie sich für luftige Höhen.

Brutzeit

Obwohl einige Mehlschwalben bereits im April zu uns zurückkehren, beginnt ihre Brutzeit erst im Juni. Dabei finden sich jedes Jahr die gleichen Brutpaare zusammen. Sie sind nicht nur ihrem Partner, sondern auch ihrer Brutstätte äußerst treu. Häufig verwenden sie ihr altes Nest wieder.

Dies besteht vor allem aus Lehm. Dafür suchen sie kleine Lehmklumpen, die sie zu einer fast ganz geschlossenen Kugel formen. Ihre Nester bringen sie gern an Hauswänden oder Fassaden an. In der Natur wählen sie sich zudem gezielt Felswände. Als Koloniebrüter bleiben die Brutpaare nicht allein, sondern suchen sich mit weiteren Pärchen einen geeigneten Ort.

Damit ihre Eier eine weiche Unterlage haben, kleiden sie ihr Nest mit Federn oder Halmen aus. Anschließend legt das Mehlschwalbenweibchen drei bis fünf Eier. Sie haben eine weiße Schale. Bevor die Jungen schlüpfen, werden sie knapp zwei Wochen lang abwechselnd von den Eltern bebrütet. Nach einem Monat, in dem sie mit Nahrung versorgt wurden, werden sie flügge. Meist schließt sich eine weitere Brut an.

Lebensraum

Die lateinische Bezeichnung der Mehlschwalbe lässt bereits Rückschlüsse auf ihre bevorzugten Aufenthaltsorte ziehen. Sie enthält urbicum, was also eine Nähe zu einer Stadt impliziert. Gerade in der Brutzeit halten sich Mehlschwalben in Menschennähe auf. Daher kannst Du sie in Gärten, Parks oder direkt an Hauswänden beobachten.

Für die Nahrungssuche begeben sie sich in möglichst weitläufige Gebiete, um ausreichend Platz für die Jagd zu haben. Da sich Mücken und andere Insekten besonders am Wasser aufhalten, suchen Mehlschwalben auch oft dort nach Nahrung.

Die hübschen Tiere halten sich in den wärmeren Monaten in unseren heimischen Gefilden auf. Das heißt, Du kannst sie vom Frühjahr bis in den Herbst bei uns erspähen. Werden die Tage hierzulande kürzer und die Temperaturen sinken, bereiten sich die Mehlschwalben auf ihre Reise in den Süden vor. Die Langstreckenzieher verbringen den Winter in den wesentlich wärmeren Gebieten Afrikas und kehren ab April wieder zu uns zurück.

Weitere wissenswerte Fakten rund um die Mehlschwalbe

  • Der Name des Tieres leitet sich wie bei vielen anderen Vogelarten von seinem Aussehen ab. Die Mehlschwalbe sieht aus, als wäre sie in einem Sack Mehl gelandet, wodurch sich die Federn am Bauchbereich weiß gefärbt haben.
  • Andere Bezeichnungen für die Vogelart sind Fenster- oder Hausschwalbe sowie Steierling.
  • Bei uns gelten Mehlschwalben als Sommerboten, da sie pünktlich zu Beginn der wärmeren Monate aus ihren Winterquartieren zu uns fliegen.
  • Die Wahrscheinlichkeit, dass Du eine Mehlschwalbe allein antriffst, ist vergleichsweise gering. Sie halten sich meist in größeren Gruppen auf.


Bildquelle(n):
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