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19.04.23

Mönchsgrasmücke

Mönchsgrasmücke

Die Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) ist ein Vertreter der Grasmückenartigen (Sylviidae). Auf den ersten Blick könnte ihr Name für den ein oder anderen etwas irreführend sein. Der zweite und dritte Bestandteil lautet nicht Gras und Mücke, sondern Gra und Smücke. Damit nimmt die Bezeichnung Bezug auf die Farbe des Vogels sowie seine Verhaltensweisen. Gra weist auf die Farbe Grau hin und Smücke bedeutet so viel wie Ducker.

Bei uns sind die eher zurückhaltenden Tiere weit verbreitet ‒ wenn wir sie auch nicht oft zu Gesicht bekommen. Mit 4 650 000 bis 6 150 000 Brutpaaren gelten sie als nicht gefährdet. Innerhalb der letzten Jahrzehnte hat sich die Anzahl an Individuen sogar mehr als verdoppelt. Die Singvögel können bis zu 5 Jahre alt werden.

Aussehen

Die Mönchsgrasmücke ist sehr schlicht gehalten. Sie hat einen hellen Kopf, der mit weiß-grauen Federn bedeckt ist. Der gleiche Farbton zieht sich bis in den Bauchbereich. Auch der Nacken erstrahlt in dem Ton. Der Unterbauch sowie die Flanken haben eine etwas dunklere Nuance. Insgesamt erreichen die Tiere eine Größe von 13,5 bis 15 cm.

Den Rücken der Mönchsgrasmücke ziert ein grau-braunes Federkleid. Je nach Lichteinfall kann es auch ein Olivgrün annehmen. Die Federzeichnung findet sich in den Flügeln und den Schwanzfedern wieder. Hier weisen die Federn schmale weiße Akzente auf. Der Bürzel wiederum ist sehr hell.

Am auffälligsten an der Mönchsgrasmücke ist ihre Kappe. Männliche Vertreter tragen eine tiefschwarze Variante, die hervorragend zu den schwarzen Knopfaugen passt. Bei den Weibchen ist der Teil des Kopfes hellbraun mit einem leichten Rotstich. Dadurch lassen sich beide Geschlechter wunderbar auseinanderhalten. Die Kopfpartie ist so auffällig, dass die Vögel ihr ihren Namen verdanken. Sie sieht der Kopfbedeckung von Mönchen ähnlich ‒ was den ersten Teil ihrer Bezeichnung erklärt.

Die Nachkommen der Mönchsgrasmücke tragen zunächst unabhängig von ihrem Geschlecht die gleiche bräunlich-rote Kappe wie ihre Mutter. Erst nach einem Jahr färbt sich die auffällige Stelle bei den männlichen Mönchsgrasmücken vollständig dunkler.

Klang

Der Gesang der Mönchsgrasmücke lässt sich nur schwer fassen. Er hat keine durchgängige Melodie, sondern besteht aus einer Aneinanderreihung von hohen Zwitscherlauten. Teilweise wechseln sie sich mit Trillertönen ab. Insgesamt bleiben sie in einer annährend gleichen Tonlage. Dadurch entsteht eine Art plätschernder Gesang.

Frühaufsteher haben die Chance, einem Konzert der Mönchsgrasmücke schon von Beginn an beizuwohnen. Von März bis Juli fängt sie bereits eine Dreiviertelstunde vor Sonnenaufgang an zu singen.  

Ernährung

Mönchsgrasmücken sind typische Weichfutterfresser. Mit ihrem länglichen Schnabel sind sie in der Lage, Insekten, Würmer, Spinnen, Schnecken und Larven besonders präzise zu fangen. Die tierische Kost versorgt sie mit den nötigen Nährstoffen und ist ausgesprochen proteinreich. Je nach Jahreszeit und Verfügbarkeit wenden sie sich auch Beeren zu.

Bietest Du den Vögeln in Deinem Garten oder auf Deinem Balkon das ganze Jahr über Streufutter an, kannst Du die Tiere mit etwas Glück dabei beobachten, wie sie sich im Frühjahr daran bedienen, wenn die Insektenvorkommen noch nicht so ausgeprägt sind.

Brutzeit

Die Brutzeit der unauffälligen Vögel beginnt im April, sobald sie wieder zurück sind. Im Unterschied zu vielen anderen Vogelarten fängt die männliche Mönchsgrasmücke mit dem Bau der Brutstätte an. Dafür sucht der Vogel sich eine gut versteckte, tiefliegende Stelle in einer Hecke oder in einem Strauch nur knapp einen Meter über dem Boden.

Sobald er ein Weibchen durch seinen Balzgesang auserkoren hat, stellen sie das Nest als Team fertig. Im Anschluss legt die weibliche Mönchsgrasmücke ein Gelege aus vier bis fünf Eiern. Sie haben eine beige-braune Schale und zahlreiche dunkelbraune Tupfer. Nicht nur beim Nestbau, auch beim Bebrüten der Eier wechselt sich das Paar ab.

Ungefähr 14 Tage später kommt dann der Nachwuchs zur Welt. Er wird für weitere zwei Wochen mit tierischer Nahrung versorgt. Zusätzlich bringen die Eltern ihnen Beeren. Selbst nachdem die Jungen selbstständig sind, kümmern sich ihre Eltern für eine gewisse Zeit weiter um sie. Bei Mönchsgrasmücken ist es nicht unüblich, dass sich während der Brutzeit noch ein zweites Gelege anschließt.

Lebensraum

Wie bereits in ihrem Namen mitschwingt, verstecken sich Mönchsgrasmücken gern. Daher bevorzugen sie bewachsene Gebiete als Aufenthaltsort. Dazu zählen zum Beispiel Laub-, Misch- oder Nadelwälder mit dichtem Unterwuchs. Gärten, Parks oder Friedhöfe, die ihnen genug Rückzugsmöglichkeiten in Form von Sträuchern oder Hecken geben, sind ebenfalls beliebt.

Mönchsgrasmücken verbringen nicht das gesamte Jahr bei uns. Als Kurzstreckenzieher brechen sie im Oktober in wärmere Gebiete auf. Darunter fallen Länder in Südeuropa oder auch in Nordafrika. Sobald die Temperaturen bei uns wieder etwas milder werden, kommen sie im März zurück.

Weitere wissenswerte Fakten rund um die Mönchsgrasmücke

  • Aus der Familie der Grasmückenartigen ist die Mönchsgrasmücke bei uns zahlenmäßig am höchsten vertreten.
  • Durch die immer wärmeren Winter erschließen Mönchsgrasmücken stets neue Gebiete. Seit den 1980er-Jahren verbringen auch immer mehr Tiere den Winter in Großbritannien. Dadurch müssen sie eine wesentlich kürzere Strecke zurücklegen. Gerade auf dem Rückflug haben sie so einen Vorteil gegenüber den Vögeln, die sich in den ursprünglichen Gebieten aufhalten.


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