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26.11.23

Kuckuck

Kuckuck

Einer der wohl bekanntesten Vögel in Deutschland ist der Kuckuck (Cuculus canorus). Der Vogel gehört zur Familie der Kuckucksvögel (Cuculiformes). Er ist nicht zuletzt wegen seines Rufes und seines Verhaltens bekannt. Doch weißt Du auch, wie das Tier aussieht?

Der Bestand wird in unseren Gefilden auf 38 000 bis 62 000 Brutpaare geschätzt. Im Vergleich zu anderen Vogelarten ist die Anzahl an Tieren recht überschaubar. Da sie innerhalb der letzten fast vier Jahrzehnte immer weiter abgenommen hat, gilt die Art als gefährdet.

Aussehen

Der Kuckuck ist ein recht schlichter Vogel. Sein Federkleid besteht nur aus wenigen Farbtönen, die gedeckt sind. Der überwiegende Anteil seines Körpers, darunter sein Kopf samt Brustbereich, Rücken sowie Schwanzfedern und Flügel sind mit grauen Federn bedeckt. Sie zeigen sich jedoch in unterschiedlichen Nuancen. So ist die Brust des Tieres sehr hell, während die Schwanzspitzen fast schwarz wirken.

Am Bauch und auf der Unterseite seiner Schwingen präsentiert sich eine interessante Zeichnung. Hier hat der Vogel weiße Federn, die mit einem braunen Streifenmuster durchzogen sind. Durch den Kontrast zum Rest des Federkleides fallen diese Stellen besonders auf.  

Der Kuckuck hat gelborange Augen, die von einem dünnen gelben Ring umrandet werden. Die Füße und der Schnabelansatz präsentieren sich in der gleichen Farbe. Zur Spitze hin färbt sich der Schnabel gräulich. Mit einer Körpergröße von bis zu 36 cm gehören die Tiere zu den größeren Vogelarten.

Die meisten Weibchen tragen ein ähnliches Federkleid wie ihr männliches Pendant. In manchen Fällen kann es allerdings vorkommen, dass weibliche Kuckucke eine braunorange Oberseite mit schwarzen Querstreifen haben. Diese beiden Varianten sind sogenannte Morphen.

Klang

Oft gehört und doch nie gesehen? Der Kuckuck ist für seinen charakteristischen Ruf bekannt. Der männliche Vogel gibt dabei seinen eigenen Namen zum Besten und macht eine kurze Pause zwischen den Silben. Dabei klingt es fast wie ein Pfeifen.

Wenn Du dem Ruf in der freien Natur lauschen möchtest, dann hast Du von April bis Juni die Chance dazu. Gerade Frühaufsteher haben gute Chancen: Der Kuckuck beginnt bereits 50 Minuten vor Sonnenaufgang mit seiner Darbietung. 

Die Bekanntheit der Melodie kommt unter anderem durch Kuckucksuhren. Hier ertönt als Signal zu jeder vollen Stunde der Ruf des Vogels ‒ nachgeahmt durch mechanische Bewegungen. Oftmals zeigt sich dann ein kleiner Vogel, der aus einer Tür hinausgefahren wird.

Ernährung

Der Kuckuck gehört zu den Weichfutterfressern. Das heißt, es stehen neben Raupen und Würmern auch Fliegen und weitere Insekten auf seinem Speiseplan. Seine tierische Ernährung ist daher sehr breit gefächert. Um an seine Nahrung zu kommen, geht er sowohl am Boden als auch in der Luft auf die Suche.

Etwas makaber: Weibliche Kuckucke fressen zudem einen Teil der Nachkommen bzw. der Eier von anderen Vogelarten. Auf diese Weise schaffen sie Platz im Nest.

Brutzeit

Kaum aus den Winterquartieren zurück, beginnt für die Kuckucke die Balzzeit. Um die Aufmerksamkeit des Weibchens für sich zu gewinnen, lässt das Männchen seine „Kuckuck“-Rufe erklingen.

Anders als andere Vogelarten kümmern sich Kuckuckseltern nicht um ihre Eier. Stattdessen suchen sie sich geeignete Nester anderer Vogelarten und legen diese einfach dazu. Ihre Nachkommen werden demnach von anderen Eltern aufgezogen. Oft wählen sie dafür Rohrsänger oder Grasmücken, wie die Gartengrasmücke oder die Mönchsgrasmücke, aus.

Daher beschäftigen sie sich nicht mit dem Nestbau, sondern wählen einen Platz in fremden Nestern. Ein Weibchen legt in der Brutzeit bis zu 10 Eier. Diese verteilt es gleichmäßig auf verschiedene Brutstätten. Ihre Jungen schlüpfen nach knapp zwei Wochen. Da sie größer als ihre fremden Geschwister sind, brauchen sie ein höheres Nahrungsangebot. Aus diesem Grund nutzen sie ihren Vorsprung beim Schlüpfen, um noch verbleibende Eier aus dem Nest zu werfen.

Auch wenn die Vorstellung sehr drastisch ist, Kuckucke schaden damit nicht der Population der Wirtsvögel. Die Anzahl an Nestern, die deren Eier einnehmen, ist, im Vergleich zu Nestern, die von ihnen in Ruhe gelassen werden, sehr gering.

Lebensraum

Die Wahrscheinlichkeit, dass Du einen Kuckuck in Deinem Garten oder von Deinem Balkon aus beobachten kannst, ist nicht sehr hoch. Der Vogel bevorzugt ländliche Gegenden mit Feldern und weitläufigen Gebieten. Außerdem bewohnt er Wälder. Es lohnt sich also, Deine Ohren bei einem Spaziergang offen zu halten.

Der Kuckuck gilt in unseren Gefilden als Frühlingsbote. Er ist ein Langstreckenzieher und kündigt mit seiner Rückkehr die wärmeren Monate an. Ab April ist er wieder in seinen Brutgebieten und lebt bis zum Herbst bei uns. Im September bereiten sich die Jung- und Alttiere auf den Flug nach Afrika vor.

Weitere wissenswerte Fakten rund um den Kuckuck

  • Der Kuckuck ist auch kulturell bei uns verankert. Er kommt unter anderem in Liedern, Fabeln und Geschichten vor.
  • Die Eier des Kuckucks sehen nie komplett gleich aus. Der Vogel passt sie an die Eier im fremden Nest an, in das er sie legt.
  • Mit dem Ausdruck Kuckuckskind übertragen wir das Verhalten der Vogelart in manchen Fällen auf unsere Gesellschaft. Dabei handelt es sich um ein Kind, das in Wahrheit nicht mit seinem vermeintlichen Vater verwandt ist, was die Mutter aber für sich behält.


Bildquelle(n):
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