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29.06.23

Stieglitz

Stieglitz

In unseren Gärten und Parks tummelt sich gern die eine oder andere Vogelart auf der Suche nach Futter. Sie haben meist ein farbenfrohes Gefieder, an dem Du sie sofort erkennen kannst. So auch der Stieglitz (Carduelis carduelis). Er gehört zur Familie der Finken (Fringillidae) und hat einen hohen Wiedererkennungswert.

In unseren heimischen Gefilden leben zwischen 240 000 und 355 000 Brutpaare. Damit ist der Vogel zahlreich vertreten. Er gilt als nicht gefährdet, obwohl der Bestand leicht zurückgegangen ist. Wie viele andere Singvögel erreicht er ein Alter von bis zu 5 Jahren.

Aussehen

Der Stieglitz ist im wahrsten Sinne des Wortes ein bunter Vogel. Sein Federkleid schillert in den unterschiedlichsten Farben, was ihm ein unverwechselbares Aussehen verleiht. Der Bauch und Unterbauch präsentieren sich mit einem cremeweißen Ton noch recht unauffällig. Der Bürzel ist ebenfalls hell gefärbt. An den Schultern und unterhalb der Schwingen heben sich rötlich-braune Flecken streifenförmig ab.

Vor allem am Kopf des Vogels zeigt sich ein schönes Farbenspiel. Der Großteil des Kopfes ist mit den cremeweißen Federn bedeckt. Auf dem Kopf trägt der Stieglitz eine schwarze Kappe. Sie zieht sich als dunkler Streifen senkrecht entlang seines Halses. Die beiden Farben bilden einen starken Kontrast, der durch eine dritte Farbe erweitert wird.

Das Gesicht des hübschen Vogels ist ober- und unterhalb der Augenpartie in einem tiefen Dunkelrot eingefärbt. Dieser Bereich wird unmittelbar zum Blickfang. Zudem verläuft zwischen seinen beiden dunklen Knopfaugen eine schmale schwarze Augenbinde. Der hellrosa Schnabel des Stieglitzes hat eine schwarze Spitze.

Auf dem Rücken setzt sich die rotbraune Farbe im Gefieder fort. Die Schwingen und der Schwanz zeigen ein weiteres sehr auffälliges Muster: Hier sind die schwarzen Federn mittig durch einen großen, kräftig gelben Fleck unterbrochen. Zwischen den dunklen Flächen leuchtet die Farbe geradezu. Zudem befinden sich an den Enden der Federn weiße Tupfen.

Die Stieglitzweibchen zeigen sich im gleichen Federkleid wie die Männchen. Ihr Nachwuchs weist bereits die markanten Merkmale seiner Eltern auf, statt einer roten Färbung ist das Gesicht der Jungvögel jedoch hellbraun-weiß gemustert.

Klang

Der Stieglitz hat einen sehr melodischen Gesang. Manchmal ist er recht schnell, wodurch der Vogel etwas aufgeregt wirkt. Er nutzt viele helle Zwitscher- und Trillertöne, die er schnell hintereinander singt. Dabei entstehen keine gleichmäßigen Strophen, sondern viele Variationen.

Die Vogelart gibt ihren Gesang von Februar bis Juli zum Besten. Sie beginnt bereits 20 Minuten vor Sonnenaufgang.   

Ernährung

Der Stieglitz gehört zu den Körnerfressern. Mit seinem breiten und kräftigen Schnabel kann er Sämereien und Körner in gerechte Stücke zerkleinern. Er bevorzugt die Samen von Laubbäumen. Darüber hinaus bedient er sich auf Feldern am angebauten Getreide.

Der Vogel ist auch als Distelfink bekannt ‒ und das nicht ohne Grund. Er nähert sich den stechenden Kletten und Disteln, um deren Samen zu fressen.

Die einzige Ausnahme macht der Stieglitz, wenn es um die Versorgung seiner Nachkommen geht: Sie werden mit proteinreichen Insekten gefüttert. Sobald die Jungen heranwachsen, wechseln auch sie ihre bevorzugte Nahrung.

Brutzeit

Die Brutzeit des Stieglitzes beginnt im Mai und endet im August. Das Männchen geht in dieser Zeit auf die Suche nach dem idealen Nistplatz. Dafür fliegt es Büsche, Baumkronen und weitere Stellen an, die versteckt liegen. Hat es einen Ort gefunden, beginnt das Weibchen mit dem Bau der Brutstätte. Dafür sammelt es Zweige, Halme und andere Pflanzenteile. Das Nest ist becherförmig.

Bevor es die Eier legt, kleidet das Stieglitzweibchen die Brutstätte mit Distelhaaren und Federn aus. Im Anschluss legt es bis zu sechs Eier. Diese haben eine hellblaue Schale mit braunen Tupfen im unteren Bereich.

Nach knapp zwei Wochen Brutzeit schlüpfen die Jungen. In dieser Zeit ist das Männchen für die Nahrungssuche verantwortlich. Nach etwa 14 Tagen ist der Nachwuchs bereit, das Nest zu verlassen. Sie fliegen dann in Gruppen umher. Bis zum Ende der Brutzeit im August ziehen Stieglitzpaare bis zu drei Bruten groß. 

Lebensraum

Der auffällige Vogel bevorzugt ländliche Gebiete. Hier findet er ausreichend Nahrung und Schutz. Das schließt insbesondere Wälder und Felder, aber auch Hecken und Streuobstwiesen ein. Gelegentlich sieht man ihn auch in Gärten. Er gehört zu den 20 Vögeln, die im vergangenen Jahr am häufigsten dort beobachtet wurden.

In unseren heimischen Gefilden kannst Du den Stieglitz das ganze Jahr über umherfliegen sehen. Selbst im Winter sind die Temperaturen hier mild genug für ihn. Gerade in den kalten Monaten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er Dich bei der Futtersuche in Deinem Garten oder auf Deinem Balkon besucht. Hänge deshalb Futterspender in die Zweige oder in Sträucher, um ihm und anderen Vogelarten zu helfen.

Weitere wissenswerte Fakten rund um den Stieglitz

  • Der Stieglitz schließt sich im Winter oft mit dem Erlenzeisig zusammen, um gemeinsam auf Futtersuche zu gehen.
  • Im Gegensatz zu anderen Vogelarten wie dem Feldsperling führen Stieglitze keine lebenslangen Partnerschaften. Sie wählen jedes Jahr einen neuen Brutpartner.
  • 2016 war der Stieglitz Vogel des Jahres.

Bildquelle(n):
Adobe Stock - 480727853

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